Unser Schulkind K1 zieht in sein eigenes Zimmer – und schläft dort mittlerweile in Bett Nummer 5! Meine Learnings aus dieser Misere und wie du diese Situation vermeiden kannst.

Hach ja, das Thema Baby- und Kinderbett ist bei uns irgendwie aus dem Ruder gelaufen.

Zuerst war da der Stubenwagen in Kombination mit dem klassischen Gitterbett. Schnell kam da aber noch ein Beistellbett dazu. 18 Monate später kündigte sich ein Geschwisterchen an und das Kleinkind zog in ein Juniorbett. Und dann wurde Baby K2 zum Kleinkind, da bot sich eine Hochbettkombination an.

Tja, und ein paar Jahre später zog das Schulkind K1 in ein eigenes Zimmer. Und man glaube es kaum: ganz oben auf der Wunschliste stand ein Autobett.

Und so geschah es, dass wir bereits das fünfte Kinderbett durch unseren Haushalt jagen in – mehr oder weniger – ebenso vielen Jahren.

Im Nachhinein ist Mama ja immer schlauer.  Hier also meine Tipps und Learnings zum Thema Baby- und Kinderbett.

Alternative Babybetten: Gitterbett war gestern

Wer voller Vorfreude auf sein erstes Baby die Erstausstattung shoppt, kommt am Thema Babybett natürlich nicht vorbei. Und das ist klassischerweise das gute, alte Gitterbett: Ein solides, durchdachtes Möbelstück, das unser Baby in der ersten Lebenszeit sicher schlafen lässt.

Zumindest theoretisch.

Praktisch ist das friedlich schlafende Baby im Gitterbettchen ein Mythos! Oder aus meiner Erfahrung zumindest die Ausnahme. Die meisten Neugeborenen schlafen (am liebsten) auf und neben dir. Dicht neben dir.

Deswegen wurde auch das Beistellbett erfunden.

Unser Gitterbett war eine absolut sinnlose Anschaffung und wir haben es schlussendlich quasi unbenutzt weitergegeben. Unsere Jungs schliefen die ersten Jahre bei uns am und mit im Bett. Und glaub mir, geplant war das anders.

Apropos schlechter Babyschlaf: Allen Mamas in Spe kann ich an dieser Stelle den Tipp geben, sich die Baby-Hängematte aka Federwiege genauer anzusehen. Als ich diese entdeckte, war bei uns der Babyschlaf-Drops schon gelutscht, ich habe aber bisher nur Positives zu diesem Schlafwunder gehört.

Bei der Federwiege nimmt das Baby eine ähnliche Position wie im Mutterleib ein – und sorgt damit für besseren Schlaf. Wenn du mehr zu diesem Thema wissen möchtest, kann ich dir zum Start die Beraterseite Federwiegen ans Herz legen.

Und das Beste? Du kannst sie bei vielen Herstellern mieten! Das spart Geld und Nerven.

Eine spannende Alternative zum Gitterbett ist auch das Bodenbett nach Montessori. Das ist eigentlich nichts anderes als eine aufgepeppte Matratze auf dem Boden.

So ein „offenes“ Baby- und Kinderbett ohne hohe Rundumvergitterung mag erst einmal befremdlich, ja sogar gefährlich wirken. Wenn du dir allerdings überlegst, dass es die ersten Kamikaze-Babys bereits mit 8 Monaten schaffen, sich über das Gitterbett zu wuchten, relativiert sich diese Sichtweise ein wenig.

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Bodenbett nach Montessori

Im Nachhinein finde ich so ein Bodenbett super praktisch:

  • Du kannst sie lange nutzen, ohne dir über Bettgröße und Rausfallhöhe Gedanken machen zu müssen.
  • Wir Eltern können uns ohne Probleme mit hineinlegen, was super zum Stillen oder der Einschlafbegleitung ist.
  • Sie fördern die Selbständigkeit.
  • Und du kannst sie mit relative einfachen Mitteln bauen, umbauen und aufpeppen.

Eine ausführliche Beschreibung, Vor- und Nachteile des Montessori Bodenbetts sowie einige Hacks dazu findest du hier bei Nestbauzeit.

Erkenntnis zum Kinderbett: Zu groß gibt es nicht

Welches Kinderbett ist das Richtige in welchem Alter und wie große sollte so ein Kinderbett überhaupt sein?

Meine Antwort heute darauf ist: Ein Bett kann eigentlich nicht zu groß sein. Was soll schon passieren? Die Kiddis werden sich kaum darin verlaufen.

Deswegen würde ich heute nach der Babyphase sofort zu einem Kinderbett in der Erwachsenengröße 90 x 200 cm greifen und das Thema Juniorbett komplett überspringen.

Ich weiß natürlich, dass ein Zweijähriger darin winzig klein aussieht. Da haben wir Mamas oft oftmals ein schlechtes Gefühl, dass unsere Minis es nicht kuschelig genug haben. An dieser Stelle können zum Beispiel Bettschlangen und andere Nestchen Abhilfe schaffen.

Für alle, die trotzdem ein Juniorbett spannend finden, sind modulare und mitwachsende Kinderbetten der heilige Gral.

So lassen sich viele Babybetten mit wenig Aufwand in ein Juniorbett umbauen, oder können zum Beispiel als Sitzbank weiter genutzt werden.

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Babybett zur Sitzbank umgebaut

Wer das verpasst hat oder vielleicht auch, weil ein Geschwisterchen unterwegs ist, der kann die nächste Übergangsphase mit einem mitwachsenden Juniorbett überbrücken. Diese lassen sich in der Regel ganz einfach zur Normalgröße verlängern.

Ja, und wer noch weiter in der Familienplanung denkt, der sollte einmal einen Blick auf modulare Hoch- und Kombibetten werfen.

Es lohnt also, sich vor dem Bettenkauf ein paar Gedanken mehr zu machen und auch an die Zukunft zu denken.

Extra: Unser bewährter Rausfallschutz

Egal welche Kinderbettgröße: Niemand möchte, dass sein Kind aus dem Bett fällt und sich weh tut. Die meisten Kinder- und Juniorbetten haben deshalb bereits einen integrierten Rausfallschutz an den Seiten.

Alternativ gibt es auch verschiedene Schutzbarrieren zum Nachrüsten. Diese können im Normalfall ganz einfach am Bettrahmen befestigt werden. Bei der Höhe des Rausfallschutzes solltest du jedoch berücksichtigen, dass die lieben Kleinen Nachts gegebenenfalls darüber klettern wollen. Er sollte daher nicht zuuu hoch ausfallen.

Loonie Rausfallschutz als Alternative zu Bettschutzgitter

Loonie Rausfallschutz zur Sicherung des Kinderbettes

Wir haben zum Beispiel sehr gute Erfahrungen mit dem Loonie Rausfallschutz > gemacht. Er ist easy in der Anwendung und sorgt bei uns seit Jahren zuverlässig dafür, dass die Jungs nicht aus ihren Betten rollen. Nähbegeisterte können so einen Rausfallschutz sicherlich auch einfach selbst nähen.

Das Bettenfazit der Geschicht

Als frischgebackene Eltern folgen wir gerne der Norm und hangeln uns vom Beistellbett zum Gitterbett, zum Juniorbett und vielleicht auch noch durch verschiedene Junior- und Kinderbetten.

Vor allem in den ersten Jahren lohnt sich jedoch der Blick über den Tellerrand und auch Alternativen wie Federwiege oder Bodenbett in Betracht zu ziehen. Darüber hinaus gibt es tolle modulare und mitwachsende Bettenkonzepte zur Überbrückung der Übergangsphasen.

Irgendwann kommen die Minis dann mit ihren eigenen Wünschen um die Ecke – mit ganz eigenen Vorstellungen.

Bis es jedoch so weit ist, können wir abwarten, Tee trinken und es uns ein wenig einfacher machen

In welchen Betten schlafen deine Kids?

Silvia

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